„In Zukunft gut gepflegt?“

Nicole Westig, MdB, Gesundheitsausschuss Pflege in der Krise

• Die demografische Entwicklung erfordert zunehmend Altenpflege.
• Der Fachkräftemangel („Pflexit") steht dem gegenüber und resultiert aus schlechten Arbeitsbedingungen. Pflegekräfte werden noch nicht gut vertreten und an vielen Entscheidungen nicht beteiligt (z.B. in der Pandemie).
• Der Großteil der Pflege wird durch Angehörige am Limit geleistet; diese müssen viel mehr unterstützt werden.
• Die Finanzierung durch die Pflegeversicherung ist als Umlage nicht genug abgesichert und zielt nur auf eine Teilleistung bei den Kosten. Dies muss ehrlicher kommuniziert werden.
• Die Forschung zum Thema muss verbindliche Qualitätsstandards erarbeiten (Achtung: Ländersache!) und digitale Kompetenzen einbeziehen. Die Ausbildung muss verbessert werden.

Aufgaben für die Politik:
• Entlastung der pflegenden Angehörigen durch Tagespflege, Kurzzeitpflege, rechtssichere Regelung für ausländische Betreuerinnen (Positivbsp. Österreich), Entlastungsbudget, Nachbarschaftsnetzwerke, innovative Wohnformen, neue Berufsbilder wie Gemeindeschwester
• Schulfach Gesundheit
• Einrichtung einer Pflegekammer als Berufsvertretung
• Förderung der Pflegeforschung und Berufsausbildung
• Verbesserung der Arbeitsbedingungen: Bezahlung, Aufstiegschancen, Rechtssicherheit, Arbeitszeiten, Kinderbetreuung, Digitalisierung von Logistik und Dokumentation, Assistenzkräfte
• wichtiges Problem in der stationären Pflege: die Macht der Krankenkassen, die vieles in Heimen ausschließen, was in der privaten Pflege bezahlt wird. Politik ist sich einig, setzt sich aber gegen die Kassen nicht durch.