„Wege zur finanziellen Unabhängigkeit- wie Frauen ihr Geld anlegen" von Dr. Mechthild Upgang

Dr. Upgang, Inhaberin und Geschäftsführerin der Dr. Upgang Vermögensverwaltung GmbH, hat am 04.10.2021 einen sehr lebendigen und humorigen Vortrag zur Geschichte von Frauen bezüglich finanzieller Eigenständigkeit gehalten.

- Frauen wurden lange so erzogen, bescheiden zu sein – selbst Geld zu verdienen, es behalten zu wollen, galt als hochmütig und nicht weiblich
- bis in die 1950er Jahre ging das Vermögen von Frauen mit der Eheschließung in den Besitz des Mannes über
- Doppelverdiener war lange ein Schimpfwort – bis 1977 brauchten Frauen das Einverständnis, erwerbstätig zu sein
- In den ersten Tarifverträgen legten Gewerkschaften und Arbeitgeber fest, dass Frauen 80 % des Lohnes der Männer bekommen; bis heute ist der Gender Pay Gap – wie in den 1950er Jahren – bei 25 % (liegt an den Berufen, die Frauen ausüben und dass diese seit jeher schlechter bezahlt wurden und werden, aber auch daran, dass viele in Teilzeit arbeiten u. a.)
- Obwohl Frauen heute nicht nur bessere Ausbildungen im Vergleich zu früher, sondern auch im Vergleich zu Männern haben, stehen sie wenige Jahre nach Berufsstart schlechter da: statistisch gesehen arbeiten Frauen direkt nach der Eheschließung weniger Stunden als ihre Ehemänner und sobald Kinder auf die Welt kommen, gehen viele in Teilzeit
- dadurch haben sie geringere Einkünfte als ihre Männer, aber vielfach auch weniger Interesse als diese, Geld gewinnbringend anzulegen
- zur Unwissenheit über die Finanzwelt zitiert Dr. UpgangMarie von Ebner-Eschenbach: „Wer nichts weiß, muss alles glauben" und führt aus, dass Frauen seltener in Wertpapiere als Männerinvestieren, viele auf Sparbüchersetzen, weil sie oft nicht wissen, was es für Möglichkeiten gibt und was dahinter steht
- Selbst bei ETFs scheuen sich Frauen im Vergleich zu Männern, sie abzuschließen, obwohl schon Abschlüsse ab 25 € pro Monat möglich sind
-Neue Tendenz, die viel verändern kann: 72 % der Frauen finden Nachhaltigkeit bei Geldanlagen wichtig und entdecken, dass sie mit Geld etwas bewirken können (soziale oder ökologische Entwicklungen fördern können) – das wachsende Interesse von Frauen an ethischen Geldanlagen, bekannt unter dem Kürzel ESG(Environment, Social, Governance) kann durchaus dazu führen, dass sich Frauen vermehrt in die Finanzwelt bewegen – es gibt immer mehr gute Blogs für Frauen und Influencerinnenzum Thema Frauen und Geldanlagen
- Männer sind risikobereiter bei der Geldanlage als Frauen – Frauen schauen immer, dass sie erst ihre Kinder versorgen – eher selten wollen Frauen das Geld für sich selbst anlegen
- das muss sich ändern – auch weil Altersarmut weiblich ist; und die beste Fürsorge für die eigenen Kinder ist laut Dr. Upgang, wenn die Mutter selbst finanziell abgesichert ist
- wir wollen das Thema in den Bonner Golden-Z-Club tragen, um junge Frauen für das Thema zu sensibilisieren