6. Dezember_Else Waldmann

Wir stellen Ihnen an jedem Tag im Advent eine Frau aus Bonn und Umgebung vor, deren Initiative und Arbeit vorbildlich sind. Wir haben den meisten einen Fragebogen zugeschickt und veröffentlichen ihre Antworten ungekürzt und unzensiert auf dieser Webseite. Historische oder prominente Frauenpersönlichkeiten stellen wir Ihnen nach einer gründlichen Recherche mit Angaben der Quellen vor.

Else Waldmann wurde 1913 in Bonn geboren und musste erleben, wie ihre Familie von den Nazis ausgelöscht wurde. Dennoch kehrte sie nach dem Krieg in ihre Heimatstadt zurück und setzte sich hier fürs Erinnern und Gedenken ein.

Obwohl Else Waldmann in Bonn als Kind und junge Frau erleben musste, wie ihre Eltern starben, die Schwester vor den Nazis nach Amsterdam floh, sie zur Zwangsarbeit verpflichtet wurde und Mitte 1941 im Sammellager Endenich interniert wurde, um von dort aus am 27. Juli 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert zu werden, kehrte sie 1945 ins Rheinland zurück.
Else Waldmann gehörte zu den wenigen deportierten Bonner Juden, die überlebt haben. Sie entschied sich, nach Ende des Kriegs nach Bonn zurückzukehren: „Dort bin ich geboren, ich liebe Bonn, ich liebe Beethoven, und die Gräber meiner Familie sind auch hier."
„Sie engagierte sich ehrenamtlich in der Synagogengemeinde, in der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, später auch in der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und in der GEDENKSTÄTTE Bonn. Vor allem jungen Menschen berichtete sie immer wieder von ihrem Leben. Aufgrund ihres Engagements für die Bonner Begegnungswochen wurde Else 1986 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. 1995 trug sie sich in das Goldene Buch der Stadt Bonn ein.
Else Waldmann starb am 14. Mai 2004 in Bonn. Sie wurde auf dem jüdischen Friedhof in der Römerstraße beigesetzt.", schreibt der Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorte NRW: https://www.ns-gedenkstaetten.de/nrw/bonn/wissenswertes/else-waldmann